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Hormontherapie im Klimakterium

Hormontherapie individuell abstimmen

Hormontherapie



Die Wechseljahre sind gekennzeichnet durch die hormonelle Umstellung oder besser durch den Mangel an Östrogenen und Gestagenen. Es ist selbstverständlich, einen Hormonmangel durch Hormongabe zu beheben. Dies geschieht beispielsweise bei Diabetes oder Schilddrüsenunterfunktion. Deshalb schien es nur konsequent, den Beschwerden der Wechseljahre mit einer so genannten "Hormonersatztherapie" zumindest zeitweise entgegenzuwirken. Das Altern des Körpers sollte sich mit der Hormonersatztherapie nicht aufhalten, aber verlangsamen lassen.

Heute ist man diesbezüglich deutlich zurückhaltender und spricht von einer "Hormontherapie". Die Hormontherapie muss auf die Frau individuell abgestimmt werden. So empfiehlt sich bei jüngeren Frauen ein Sequenzpräparat, das den Zyklus der Frau nachahmt. Unter einer solchen Behandlung kommt es weiter zu zyklischen Blutungen. Später empfehlen sich andere Östrogen-Gestagen-Kombinationen. Bei Frauen, bei denen zuvor aus welchem Grund auch immer die Gebärmutter entfernt wurde, ist die alleinige Gabe von Östrogenen (Mono-Therapie) angeraten. Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt wird gemeinsam mit Ihnen die für Sie optimale Therapieform finden.

Grundsätzlich profitiert die Frau durch Einnahme natürlicher Östrogene, die Beschwerden in den Wechseljahren und gesundheitliche Risiken im Alter mindern. Trotzdem gibt es immer wieder Fragen zur Hormontherapie im Klimakterium, die aus Unsicherheit entstehen. Deshalb hier zwei Aspekte:

1. Machen Östrogene dick?

Ein klares Nein! Mit zunehmendem Alter verändert sich der Stoffwechsel. Der Grundumsatz sinkt unter Östrogenmangel und der tägliche Energiebedarf wird geringer. Wenn frau ihr Essverhalten nicht der veränderten Körpersituation anpasst, nimmt sie zu. Die Hormontherapie würde daher zumindest theoretisch eher das Gegenteil bewirken.

2. Können Östrogene Krebs auslösen?

Es scheint erwiesen, dass Frauen nach einer länger durchgeführten Hormontherapie mit Kombinationen von Östrogenen und Gestagenen weniger häufig an einem Krebs der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumkarzinom) erkranken. Dagegen wissen wir heute aber auch, dass eine langfristige Hormonersatztherapie über mehr als fünf bis zehn Jahre das Brustkrebs-Risiko um bis zu 8% steigern kann. Allerdings, so wird häufig entgegen gehalten, werde Brustkrebs bei Frauen unter Hormontherapie früher entdeckt und sei deshalb besser zu behandeln.

Die Hormontherapie schien unbestritten viele Vorteile im Hinblick auf Erkrankungen der Herz-Kreislauf-Organe und des Skelett-Systems zu haben. Das wird heute differenzierter gesehen. Deshalb ist gerade auch bezüglich der Frage nach dem Brustkrebs das Gespräch mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt sinnvoll, um Ihr persönliches Risiko beispielsweise wegen familiärer Belastung zu diskutieren.

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Wichtig!

Pillenrezepte, auch Folgerezepte oder Hormonpräparate sollten ausschließlich durch den Frauenarzt ausgestellt werden.

Hier ist eine gynäkologische Beratung zur Nutzen-Risiko-Abwägung unbedingt erforderlich!


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Hormonmangel

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